Fenster

Aus Bauherrenwiki
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Auch bei Fenstern gibt's wichtige Entscheidungen für den Bauherren:

  • Größe der Fenster - Oft ist größer besser. Wenn die Fenster in Rohbaumaßen bemessen sind, soll man nicht vergessen, dass der Rahmen viel Platz nimmt und die verglaste Fläche wesentlich kleiner ausfällt. Nicht jede Größe lässt sich realisieren, im Zweifel muss ein Statiker entscheiden. Größere Fenster bedeuten jedoch größere Wärmeverluste, denn Fenster sind heutzutage das schwächste Glied in der energetischen Haushülle. Größere Fenster bedeuten aber auch meist größere Solarenergiegewinne, was nicht immer erwünscht ist, da sich die Räume u.U. überhitzen können. Hier kann man über die Beschattung nachdenken: Rollläden oder Markise. Bei Heizkörpern an raumhohen Fenster(höhle)n sollte wohl über eine Mauerung nachgedacht werden (vielleicht bis knapp über Heizkörperhöhe), um extreme Energieverluste durch den Heizkörper zu vermeiden
  • Position im Haus - Während der Genehmigungsplanung ist zu entscheiden, wo genau die Fenster angeordnet sind. Dabei soll man schon an die künftige Raumnutzung denken, damit sich die Fenster nicht mit den Möbeln (vor allem in der Küche) überschneiden. Bei Kellerfenstern ist darauf zu achten, dass sie sich später nicht mit der Terrasse oder Garage überschneiden. Auch die Brüstungshöhen sollen genau geplant werden. Man achte darauf, ob die Brüstungshöhen in Bauzeichnungen über Rohdecke oder über Fertigfußboden angegeben sind. Natürlich soll die Fensterplatzierung außen ein harmonisches Gesammtbild abgeben. Hier hilft ein 3D-Modell sehr gut.
  • Form - Fenster kann man heute auch mit Schrägen und rund erstellen lassen. Diese Sonderkonstruktionen sind u.U. jedoch nicht ganz so dicht wie Standard. Das soll man mit dem Fensterbauer genau besprechen. Bei diesen Fenstern lassen sich die Rollläden auch nur schwer installieren.
  • Rahmenmaterial - Kunststoff, Aluminium oder Holz - alles hat Vor- und Nachteile. Am Preiswertesten ist Kunststoff.
  • Verglasung - heute üblich 2fache oder 3fache Wärmeschutzverglasung mit Ug=1,1 oder 0,7. Kleinerer Wert ist besser. Bodentiefe Fenster im Obergeschoss müssen aus VSG-Sicherheitsglas sein, wenn sie nicht mit Gitter (französischer Balkon) gesichert sind. Im Bad oder WC ist es manchmal sinnvoll Milchglas einzusetzen.
  • Gesamtwärmewiderstand - Wie gut hält die gesamte Fensterkonstruktion Wärme? Das ist die entscheidende Größe für die energetische Qualität des Fensters. Üblich sind Uw=1,3 bei Doppelverglasung und 1,0 bei Dreifachverglasung. Kleinerer Wert ist besser.
  • Welche Fensterteile sollen sich öffnen lassen, welche sind fest? - Für alles was sich öffnen lässt, soll ein Dreh-Kipp-Beschlag installiert sein. Dann kann man die Fenster auch auf Kipp stellen. Dabei ist das Fenster jedoch nicht gesichert. Behindertengerechter Bau: überlegen, wie gut Bedienelemente erreichbar sein sollten (Höhe Schalter, Tür-/Fenstergriffe <= 1.05m, 85..105; ggf. automatische Öffnungs-/Schließfunktion)
  • Beschläge - Neben verschiedenen Optiken, gibt es verschiedene Sicherheitszusätze: von Beschlag mit Knopf oder Schlüssel bis zu elektronischen Einbruchsicherungen in Beschlägen.
  • Einbruchsicherheit - Wie sichert sich das Fenster, wenn es verschlossen ist? Auch da gibt's verschiedene Sicherheitseinrichtungen in verschiedenen Sicherheitsstufen.
  • Rollläden - Wo braucht man diese? Welche Bedienung? Welche Farbe?
  • Fensterbänke - Innen und Außen - Plasik, Metall oder Naturstein, Muster, Breiten.
  • Schwellen - Bei bodentiefen Fenstern ist auf die akzeptablen Schwellenhöhe zu achten. Bei Standardausführungen sind das oft 8 cm und mehr. Stichwort: behindertengerechte Haustürschwelle - sehr flach (1-2 cm) jedoch nicht schlagregensicher. Ggf. kann das Fenster etwas tiefer gesetzt werden, um ein paar Zentimeter Schwelle im Estrich verschwinden zu lassen.
  • Einbauweise - Wie werden die Fenster verbaut? In Massivbauweise hat sich der Einbau nach sog. Rosenheimer Richtlinie (manchmal auch als "RAL-Montage" bezeichnet) bewährt. Hauptprinzip: Innen dichter als außen. Deswegen wird das Fenster von Innen vor dem Verputzen mit einem speziellen Dichtungsband abgeklebt. So kann der Wasserdampf aus dem Raum nicht in die Wandkonstruktion gelangen. Den Fenstereinbau soll man auf jeden Fall sorgfältig prüfen lassen.
  • Designidee: Sitzplatz direkt in/bei Fensternische - so kann hier hochgemütlich z.B. im kalten Winter warm ein Buch "im Freien" gelesen werden